Wenn Selbstständige für ihre eigene Website die Über mich Seite schreiben möchten, macht sich oft Ratlosigkeit breit. Doch als meistgeklickte Unterseite jeder Website ist diese Seite gerade für selbstständige Dienstleister, Coaches und Mentoren ein zentraler Erfolgsschlüssel. Welche Informationen wirken auf die Websitebesucher positiv – und was ist überflüssig? Wie viel zeigt man von der eigenen Persönlichkeit? Und vor allem: Wie schreibt man über sich selbst und sein Business so, dass es aus der Außensicht verständlich ist und interessant wirkt?
Die Über mich Seite schreiben klingt fürs Erste ganz einfach. Schließlich kennen wir Selbstständigen oder Unternehmer*innen uns selbst und unser Business vom Start weg und fokussieren tagein, tagaus auf dessen Entwicklung.
Genau deshalb kommt die mentale Schreibblockade bei diesem Thema für viele überraschend. Doch es gibt kaum ein Dilemma, das ich in meinen knapp fünf Jahren Selbstständigkeit als Texterin für Websites und Blogs – aka Copywriterin – öfter gehört habe als dieses: „Ich weiß nicht, wie ich über mich selbst schreiben soll. Was gehört denn auf diese Seite – und wie gestalte ich den Inhalt attraktiv für meine Nutzer?“
Als meistbesuchte Unterseite führt an einer gelungenen Über mich Seite kein Weg vorbei: Hier baust du Vertrauen zu potenziellen Kund*innen auf, die dich noch nicht kennen und sich für dein Angebot interessieren. Nur ein authentischer und überzeugender Auftritt öffnet die Türen zu neuen Aufträgen, denn wir suchen online glaubwürdige und professionelle Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten möchten. Und wir suchen Sicherheit – und das bedeutet, möglichst genau zu wissen, mit wem wir es hier zu tun haben.
Ich zeige dir in diesem Artikel, in welche Stolperfallen du auf keinen Fall tappen solltest – und was du für eine wirksame Über mich Seite brauchst.
Inhaltsverzeichnis
Über mich Seite schreiben: 5 häufige Fehler
Im 1:1 Mentoring unterstütze ich oft Kund*innen beim Texten oder Verbessern ihrer Über mich Seite. Im ersten Schritt werfen wir dabei immer einen Blick auf die Konzeption des Textes für die Seite oder den aktuellen Status Quo. Diese 5 häufigen Fehler kosten dich aktiv Anfragen und potenzielle Kund*innen, daher möchtest du sie auf jeden Fall vermeiden:
#1 Nur du
DAS Missverständnis schlechthin aus der Sicht des Anbieters – also von dir als Selbstständige*r oder Unternehmer*in – lautet: Auf der Über mich Seite geht es nur um mich. Im Gegenteil: Versuch dir die Kundenbrille aufzusetzen und versetze dich in die aktuelle Situation des Users. Jemand kommt auf deine Website und klickt (meist von der Startseite aus) auf die Über mich Seite, um mehr zu erfahren. Diese Person beschäftigt vor allem eine Frage: Bin ich hier richtig? Oder anders gefragt: Passt das Angebot zu meinem Bedürfnis? Bekomme ich hier das, was ich brauche?
Und dieser Ausgangspunkt ist deine Chance: Ganz oben auf der Über mich Seite machst du klar, was es hier gibt. Denn du hast keine Zeit zu verlieren.
Findet dein Websitebesucher nicht innerhalb von Sekunden eine klare und erwünschte Antwort, ist er oder sie ganz schnell wieder im Internet-Äther verschwunden.
Tipp: Du bist unsicher, ob das so funktioniert? Dann empfehle ich dir diese Reflexionsübung: Mit welchem primären Interesse besuchst du selbst die Website einer anderen, dir unbekannten Person? Um Details aus ihrem Werdegang zu erfahren? Oder um dich zu versichern, dass sie dir bei deinem Problem helfen kann?
#2 Unklarer Nutzen
Häufig stoße ich auf Über mich Seiten nach diesem inhaltlichen Muster: Der Anbieter schreibt über sich selbst und über seine Ausbildung, Erfahrung oder die Inhalte seines Angebots – doch das Ergebnis für den Kunden fehlt! Versuche eine Verbindung zu schaffen und die Benefits aus der Zusammenarbeit mit dir auf der Über mich Seite so genau wie möglich darzustellen.
Welche Veränderung können deine Kund*innen konkret erwarten – welches Ergebnis lieferst du? Mit schwammigen Aussagen wie „Ich schreibe einfach gute Texte“ oder „Ich berate dich, damit du besser schreibst“, würde ich zum Beispiel nicht weit kommen. 😉
Zähle stattdessen die Wunschziele deiner Kund*innen auf. In meinem Fall wäre das etwa „online gefunden werden“ oder „Anfragen über Google erhalten“. Denn das sind Motive, aus denen Menschen mit mir zusammenarbeiten.
Mach deutlich, dass du den Weg zur Zielerreichung kennst und wie dein bisheriger Weg zur Qualität deiner Arbeit beiträgt. Und platziere auf der Über mich Seite auch gerne Kundenstimmen als Social Proof.
#3 Wunschkundenprofil
Wen suchst du? Wer auf deine Über mich Seite klickt, für wen du deine Leistungen primär anbietest. Die Frage nach den wichtigsten Branchen oder Kundengruppen kommt bei mir in jedem Erstgespräch – und ich stelle sie auch selbst Expert*innen, mit denen ich zusammenarbeiten möchte.
Hier geht es um das Bestätigen deiner Expertise. Diese kann handwerklicher oder fachlicher Natur sein (Beispiel: Du bist Grafikerin) oder zielgruppengebunden (Beispiel: Du bietest Ernährungsberatung für stillende Mütter – auf jeden Fall solltest du das klar kommunizieren. Bist du im B2B-Segment aktiv und möchtest keine Unternehmensnamen nennen? Dann ist ein Hinweis auf deine bevorzugten Branchen oder Berufsgruppen extrem hilfreich – auch wenn du grundsätzlich branchenoffen arbeitest. Du bist in deiner Positionierung noch nicht so weit, dich festlegen zu wollen? Kein Problem, dann zähle einfach jene Branchen oder Berufe auf, aus denen deine bisherigen Kund*innen kommen, für die du erste Erfolge erzielt hast.
Je mehr Vertrauen du hier schaffst, umso eher wird jemand mit dir in Kontakt treten. Unsicherheit, ob du die oder der Richtige bist, lässt deine Besucher hingegen anderswo weitersuchen, wo sie mehr Klarheit bekommen.
#4 Das Wie fehlt
Immer wieder überraschend ist für mich, dass auf vielen Über mich Seiten zentrale Informationen über die Form einer Zusammenarbeit fehlen. Du kannst leider nicht davon ausgehen, dass sich ein User durch alle Unterseiten deiner Website klickt. Deshalb ist die Über mich Seite der perfekte Ort, um darzustellen, WIE du genau arbeitest.
Du kannst hier zugleich in die Tiefe gehen und deine Arbeitsweise in Verbindung mit deiner Persönlichkeit oder deinen Werten darstellen.
#5 Warum? Mit Herz & Emotion
Vergiss nicht, deine Herzensmotivation auf deiner Über mich Seite verständlich zu verpacken und zu transportieren! Was ist dein „Warum“ für deinen Beruf, für dein Angebot, für deine gewählte Wunschkundin? Wobei möchtest du sie unterstützen und warum ist dir das persönlich wichtig?
Werde bei diesen Inhalten persönlich, denn damit gewinnst du die Herzen der Menschen, die mit deinen zugrundeliegenden Motiven und Emotionen resonieren.
Und: Ja, natürlich gehört auf die About Page ein Foto von dir! Bilder sprechen uns emotional an und wirken als Türöffner für unbekannte Personen.
Schau dir gerne meine Über mich Seite als Beispiel an!
Fazit: Über mich – aber für dich!
Natürlich ist auf der Über mich Seite der richtige Platz für Informationen über dich, deine Erfahrung und Ausbildung, gelungene Projekte oder Erfahrungsberichte und dein Angebot.
Im Mittelpunkt dieser Seite steht jedoch anders als der Titel vermuten lässt, dein Wunschkunde! Im Sinne der Usability und der immer kürzeren Lesedauer und Nutzungszeiten solltest du jede Sekunde nutzen, um deine User da abzuholen, wo sie stehen!
Schaffst du diese Balance, dann ist deine Über-Seite eine gute Basis für regelmäßige Anfragen deiner Wunschkund*innen.